Interview Februar 2017

Marco Sprengler - Geschäftsführer IG Metall Freiburg und IG Metall Lörrach 

Was fasziniert Sie am meisten an der Region Südlicher Oberrhein?
Die landschaftliche Vielfalt, die wir in unserer Region geboten bekommen, fasziniert mich sehr. Auch die Nähe zu unseren Nachbarn Frankreich und Schweiz gibt der Region seinen offenen europäischen Flair, der uns in der Region prägt. Durch diese geografische Lage, sind grenzüberschreitende Arbeitsverhältnisse „normal“, was eine Bereicherung für den Arbeitsmarkt ist.

Was fiel Ihnen zum Unterschied zu Ihrer Heimatregion am stärksten auf.
Der Schwarzwald mit seinen Bergen hat gegenüber der Norddeutschen „Flachlandschaft" landschaftlich völlig andere Reize. Auch kulinarisch sind die Regionen sehr unterschiedlich. Was für mich eine große Freude ist, weil die Speisekarte dadurch mit gutem Essen zu Hause größer geworden ist. Auch die Weinberge vor der Haustür zu haben, einfach klasse.

Prägnante Kennzeichen des hiesigen Arbeitsmarktes aus meiner Sicht.
Der Arbeitsmarkt ist sehr vielfältig und stabil mit niedrigen Arbeitslosenzahlen. Unsere Industrieregionen sind ein riesiger „Mischwarenkonzern“, die Vielfalt der unterschiedlichen Unternehmen ist Bemerkenswert. Viele Betriebe sind mit Ihren Produkten führend auf dem Weltmarkt. In dem Zuständigkeitsbereich von mir, sind Belegschaften, Betriebsräte und Gewerkschaften in der Lage die erfreulicherweise kontinuierlichen wirtschaftlichen Höhen und manchmal auch Tiefen gemeinsam nachhaltig zu meistern. Alle betrieblichen Akteure und die Agentur für Arbeit waren in der Finanz- und Wirtschaftskrise, aus meiner Sicht, beispielhaft in der Zusammenarbeit um die Arbeitsplätze gemeinsam zu sichern. Die im Vergleich niedrigen Arbeitslosenzahl zum Rest der Republik zeigt auch wie interessant unser Standort hier in der Region ist.

Sie sind bei einer Institution tätig: Wenn Sie Unternehmer wären, wo lägen Ihre thematischen Schwerpunkte?
Das Unternehmen für alle Beschäftigten so nachhaltig aufstellen, dass die Herausforderungen der Zukunft mit der Belegschaft gemeinsam bewältigt werden. Durch diese nachhaltige Personalpolitik interessant sein für Fachkräfte. Wertschätzung für geleistetes an die Beschäftigten weitergeben und als Selbstverständnis platzieren. Durch gute Produkte den Markt bedienen, dabei ständig Forschung und Entwicklung für die zukünftigen Projekte fördern. Die Herausforderungen rund um Industrie 4.0 in Ruhe, aber mit dem Ziel in der neuen Digitalisierung für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Tarifgebunden und Mitglied im Arbeitgeberverband wäre das Unternehmen natürlich auch….

Wenn Sie nicht die Position bekleiden würden, die Sie durch Ihren Lebensweg inne haben: Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, bzw. in welcher Branche wären Sie gerne tätig?
Ich kann mir keinen besseren „Beruf“ vorstellen. Ich habe mein „Hobby“ zum Beruf machen dürfen.

Was fällt Ihnen bei dem Satz: „Wir hier im Süden!“ ein?
Leben und arbeiten, wo andere Urlaub machen: In der „Toscana Deutschlands“