Interview Januar 2017

Dr. Dieter Salomon - Oberbürgermeister der Stadt Freiburg

Was fasziniert Sie am meisten an der Region Südlicher Oberrhein? 
Neben unserer wunderbaren landschaftlichen Lage mag ich vor allem den europäischen Charakter hier. Es ist für uns alle selbstverständlich, Ausflüge in das Elsass und in die Schweiz zu machen, und wir freuen uns auch über Besucher von dort. Wir sind eine Region im Herzen Europas, und das prägt meiner Ansicht nach auch die Haltung zu Europa, die eine positivere ist als woanders. Und das prägt auch den Arbeitsmarkt hier am Oberrhein, der durch grenzüberschreitende Arbeitsverhältnisse zusätzliche Möglichkeiten bietet.

Sie sind Zugezogener: Was fiel Ihnen zum Unterschied zu Ihrer Heimatregion am stärksten auf?
Die Fruchtbarkeit des Bodens: Aus dem Allgäu kannte ich nur Milchwirtschaft. Hier gibt es Obst, Gemüse, Getreide und vor allem Weinbau… Herrlich!

Prägnante Kennzeichen des hiesigen Arbeitsmarktes aus Ihrer Sicht! 
Das prägnanteste ist sicherlich, dass wir hier keine typische Industrieregion sind wie zum Beispiel im Stuttgarter oder Mannheimer Raum, sondern eher eine Dienstleistungs- und Wissenschaftsregion. Schließlich ist ein sehr starker Arbeitsmarktbereich in der Region alles, was mit Gesundheit und Rehabilitation zu tun hat, ausgehend von der Freiburger Uniklinik. Damit ist auch die herausragende Bedeutung der Universität mit ihren Instituten, Auslagerungen und Start-Ups einbezogen. Freiburg ist sicherlich auch in Hinsicht auf eine innovative Umweltwirtschaft ein starker Motor für die ganze Region.

Sie sind bei einer Institution tätig: Wenn Sie Unternehmer wären, wo lägen Ihre thematischen Schwerpunkte? (z.B. Personalpolitik usw.)  
Das Amt eines Oberbürgermeisters einer mittleren Großstadt ist dem Job eines Unternehmers gar nicht so unähnlich: Die Verwaltung ist mehr oder weniger auch ein „Konzern Stadt", mit vielen städtischen Gesellschaften und Beteiligungen. Es gilt in beiden Fällen, das Unternehmen ständig weiter zu entwickeln und neue zukunftsfähige Projekte anzustoßen und gleichzeitig das Kapital, zum Beispiel die Infrastruktur des Unternehmens, kontinuierlich zu pflegen. Denn es ist wichtig, auch die nächste Generation mit zu denken, und das heißt für mich: nachhaltig denken.

Wenn Sie nicht die Position bekleiden würden, die Sie durch Ihren Lebensweg inne haben: Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, bzw. in welcher Branche wären Sie gerne tätig?
Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen!

Was fällt Ihnen bei dem Satz: „Wir hier im Süden!“ ein?
… sind alle stolz auf unseren Bundesligaverein SC Freiburg, der unsere Region nicht nur in sportlicher Hinsicht hervorragend vertritt, sondern auch positive Auswirkungen auf die Wirtschaftskraft und die Identifikation in der Region hat.