Interview Juli 2016

Ahmet Karademir - Geschäftsführer IG Metall Offenburg 

Was fasziniert Sie am meisten an der Region Südlicher Oberrhein?
Am meisten fasziniert mich, dass bedingt durch unsere geografische Lage viele verschiedene Einflüsse zusammen kommen. Täglich begegnen mir die unterschiedlichsten Menschen. Jeder bringt seine eigenen Merkmale mit und das macht das Leben hier so interessant.

Sie sind Zugezogene/r:
Was fiel Ihnen zum Unterschied zu Ihrer Heimatregion am stärksten auf?

Ich stamme ursprünglich aus einer großen Stadt aus dem Norden von Baden-Württemberg. Hier ist die Automobilbranche eine der prägnantesten Branchen der Region. Als ich im Jahr 2007 zur Geschäftsstelle Offenburg gewechselt bin, sind wir in ein schönes „kleines Städtchen“ gezogen. Nun haben wir uneingeschränkten Blick auf Weinreben und eine Burg. Das ist der stärkste Unterschied, welcher mir aber sehr gut gefällt.

Prägnante Kennzeichen des hiesigen Arbeitsmarktes aus Ihrer Sicht!
Unser hiesiger Arbeitsmarkt wird stark durch Hiddenchampions geprägt. Wir haben viele gut ausgebildete Fachkräfte, welche wir weiter fördern müssen. Auch der Maschinenbau spielt in unserer Region eine wichtige Rolle. Circa 80 Prozent unserer Mitglieder kommt aus dem Bereich des Maschinenbaus.

Sie sind bei einer Institution tätig:
Wenn Sie Unternehmer wären, wo lägen Ihre thematischen Schwerpunkte? (z.B. Personalpolitik usw.)

Als Geschäftsführer der IG Metall Offenburg habe ich mir klare Schwerpunkte für meine tägliche Arbeit gesetzt. Selbstverständlich liegen diese Schwerpunkte sehr nahe bei den Interessen unserer Mitglieder. Nach der Beschäftigtenbefragung der IG Metall vom Frühjahr 2013 ergeben sich fünf Themenblöcke:
• Arbeitszeit und Flexibilisierung
• Vereinbarkeit von Arbeit und Leben
• Weiterbildung und berufliche Entwicklung
• alters- und alternsgerechte Arbeit
• Altersvorsorge und flexible Übergänge in die Rente
Diese Themenblöcke haben wir zu unseren Schwerpunkten erklärt, welche wir gemeinsam mit unseren Mitgliedern erreichen möchten. Aktuell beschäftigen wir uns ebenfalls stark mit dem Thema Industrie 4.0.

Wenn Sie nicht die Position bekleiden würden, die Sie durch Ihren Lebensweg inne haben: Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, bzw. in welcher Branche wären Sie gerne tätig?
Diese Frage habe ich mir bisher noch nicht gestellt. Seit 1986 bin ich aktiver Gewerkschafter und arbeite mit Leidenschaft in meinem Beruf. Im Jahr 1999 habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und setze mich seither Tag für Tag gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen für bessere Arbeitsbedingungen ein. Die IG Metall feiert dieses Jahr ihr 125-jähriges Jubiläum. Ich freue mich sehr, dieses Ereignis für unsere Geschäftsstelle mitgestalten zu können.

Was fällt Ihnen bei dem Satz: „Wir hier im Süden!“ ein?

Wir hier im Süden arbeiten und leben dort, wo andere Urlaub machen.